Bedburg kann mit einer Reihe von beeindruckenden Sehenswürdigkeiten aufwarten. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Wasserschloss, dessen Ursprünge bis ins 12. Jahrhundert zurückgehen. Doch auch die nur unweit entfernte Pfarrkirche St. Lambertus oder der historische Ortskern von Alt-Kaster tragen zum besonderen Reiz von Bedburgs bei.
Nach der Zerstörung des Schlosses 1584 - in seinen Räumen finden heute regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt - wurde es neu
errichtet. Überregionale Bedeutung bekam das Gebäude, als dort Mitte des 19. Jahrhunderts die Rheinische Ritterakademie einzog, der Vorläufer des heutigen Silverberg-Gymnasiums. Damals gingen
dort adelige Schüler zur höheren Schule. Gleichzeitig wurde die kleine Kapelle von dem bedeutenden Baumeister Vincenz Statz errichtet. 1922 wurde die Ritterakademie geschlossen.
Traurige Berühmtheit wurde dem Schloss zuteil, weil im Jahr 2011 der Ritterakademie-Anbau und die Kapelle abgebrochen werden
mussten. Beide Gebäude, die deutlich jünger als das eigentliche Schloss waren, waren derart marode, dass eine Rettung nicht zu finanzieren war. 2011 rückten die Bagger an. Auch das
gemeinsame Bemühen des Rates und der Verwaltung, die beiden Anbauten zu retten, schlugen fehl. Derzeit warten die Bedburger darauf, dass das komplette Schlossumfeld nach dem Abbruch neu gestaltet
wird.
Zu Beginn der 90-er Jahre des 19. Jahrhunderts entstand die Pfarrkirche St. Lambertus, die im Volksmund auch Erftdom genannt wird.
Das neugotische Gebäude wurde 1896 fertiggestellt, der komplette Innenausbau wurde 1909 vollendet. 1967 kam es zu einem schlimmen Unfall. Während eines heftigen Sturms stürzte der Turm ab. Ein
vor der Kirche parkender Mann wurde erschlagen.
Im Jahr 1972 musste die Pfarrkirche aufgrund von Bergschäden geschlossen werden. Erst 1978 konnte das Gotteshaus wieder geöffnet
werden.
Der historische Ortskern von Alt-Kaster zieht Menschen aus der ganzen Region an. Die Häuser des Ortes stammen weitgehend aus der
Zeit nach dem Stadtbrand von 1624. Während der Ort die Jahrhunderte mit ihren Kriegen weitgehend unbeschadet überstand, war es das Vordringen der Braunkohlen-Tagebaue, die Alt-Kaster fast zum
Verhängnis geworden wären. Erst die Proteste der Anwohner und ein Machtwort des damaligen Regierungspräsidenten Wilhelm Warsch sorgten dafür, dass die Bagger doch noch einen Bogen um den
historischen Ort machten.
Heute lockt Alt-Kaster Menschen aus Nah und Fern an. Es sind der Ricardamarkt im Sommer und der Nikolausmarkt, die von Tausenden
Menschen besucht werden. Reiseunternehmen aus dem ganzen Land organisieren Fahrten, um den historischen Ort zu besuchen.
Gerne nutzen auch Filmteams das besondere Ambiente des Ortes. So hat der ZDF-Detektiv Wilsberg dort bereits ermittelt. Auch ein
Kölner Tatort wurde schon in Alt-Kaster gedreht.